13. August 2020

Das Ende (Bilder)

Seit mehreren Wochen nun schon, ist es still geworden um den Hummelkasten. Nur noch vereinzelt und sehr selten kommen kleine Hummel aus dem Einflugloch.

Die Hummelsaison für meine Baumhummeln ist nun endgültig vorbei. Zeit, um den Kasten abzubauen und zu reinigen. Was sich offenbahrt ist sehr interessant!

Nachdem ich nun den Kasten geöffnet und den Pappkarton mit dem Nest entnommen habe, konnte man viele kleine Larven in dem Kasten finden. Sie gehören zu einem Käfer. Der Antherophagus pallens Linné sitz auf Blüten und wartet dort auf Hummeln. Während die Hummeln den Nektar trinken, krabbelt er auf die Hummel und fliegt auf ihr mit in das Nest. Dort legt er seine Eier ab, aus denen die Larven und später die Käfer entstehen. Sie sind allerdings keine echten Schädlinge, da sie sich von den Abfällen der Hummeln ernähren. Für das Folk und das Nest stellen sie also keine Gefahr dar.
Nach dem Öffnen des Kartons ist erstmal nur das Kapok zu sehen. Am unteren Bildrand sehen wir die “Kotecke” der Hummeln. Sie suchen sich einen Platz als Klo, um das eigentliche Nest sauber zu halten.
Mit Erschrecken konnte ich zunächst an der oberen Ecke des Kartons feststellen, dass tatsächlich die Wachsmotte in das Nest eindringen konnte. Hier sieht man deutlich das aus Fäden gesponnene Nest mir den Raupen der Wachsmotte.

Wie konnte es dazu kommen?

Eigentlich wurde rechtzeitig die Hummelklappe geschlossen, so dass die Wachsmotte keinen Zugang zum Nest finden sollte! Wenn man jedoch zurück denkt, kann man sich erinnern, dass ich in der ersten Hitzewelle des Jahres (Juni) die Hummelklappe zur besseren Belüftung des Nestes offen stehen gelassen habe. Dies war ansich kein Problem, da zu diesem Zeitpunkt die Jungköniginnen bereits geschlüpft waren und den Kasten in sehr großer Zahl verlassen haben. Somit hatte das Volk sein Ziel erreicht und die Gefahr des Wachsmottenbefalls spielte keine große Rolle mehr. In dieser Phase wird die Wachsmotte den ungehinderten Weg in das Nest gefunden haben.

Das vorsichtige öffnen der Kapok-Decke offenbart langsam das Hummelnest. Nur wenige (ca. 5-10) Baumhummeln sind noch mit der Nestpflege beschäftigt. Eine Königin ist nicht mehr vorhanden, sie sind vor einiger Zeit bereits alle ausgeflogen auf der Suche nach Plätzen zum Überwintern.
Bei genauem Hinsehen kann man die unverschlossenen Honigtöpfe erkennen, die noch prall mit Honig gefüllt sind. Das Nest ist übriegens riesig. Der gesamte Karton ist mit dem Nest ausgefüllt. Trotz des Wachsmottenbefalls sind so gut wie keine Schäden am Nest zu erkennen! Der Karton mit dem Nest hat ein ordentliches Gewicht.
Hier kann man den gold-gelben Honig in den Töpfen erkennen.
Der wertfolle Inhald eines Honigtopfes…
An diesem kleinen Stück des Nestes kann man die Strucktur gut erkennen. Die eiförmigen, geschlossenen Waben sind die Brutzellen. Immer unmittelbar an den Brutzellen sind die offenen Honigtöpfe. Das sorgt für kurze Wege bei der Fütterung der Larven. Nach dem Öffnen einer Brutzelle konnten bereits abgestorbene Larven und Puppen festgestellt werden. Das Volk war bereits am Ende.

Eine großartige Saison mit Hindernissen

Alles in Allem war es eine großartige Hummelsaison. Die Baumhummelkönigin hat fantastisches geleistet. Wir erinnern uns, dass sie aufgrund einer Havarie ihres Nestes in meinem Kasten gelandet ist. Völlig auf sich alleine gestellt musste sie ganz von Vorne anfangen. Auf dem Höhepunkt der Entwicklung des Volkes kam die Erkrankung mit dem DWV hinzu. Auch eine Knappheit an Trachtpflanzen im Hochsommer setzte dem Volk zu! Zum Schluss kam auch noch der Wachsmottenbefall hinzu. Wenn man sich nun das Nest anschaut, mit der enormen Größe und dem Vorrat an Honig, dann kann man sich vorstellen was die Hummeln geleistet haben!

Da es viele Jungköniginnen gab, ist die Hoffnung groß, dass sich eine von ihnen im nächsten Jahr wieder in ihrem Elternkasten ansiedelt.

Hummel, Hummel, Mors, Mors!

geschrieben von Kröger - Veröffentlicht in Saison 2020

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