Die beiden Hummelköniginnen sind fleißig. Am gestrigen Abend habe ich die Baumhummel in den Kasten 2 zurückkehren sehen. Aber was passiert jetzt in dem Kasten?
Die Hummeln haben sich eingenistet. Sie fliegen nur selten ein und aus, um Nektar und Pollen zu sammeln. Gerade so viel, dass Sie ständig einen kleinen Vorrat haben. Die Hummelkönigin stellt aus Pollen und Nektar das sogenannte Bienenbrot her, auf dass sie dann kleine Waben aus Wachs baut und 5 bis 10 Eier darin ablegt. Danach werden die Waben mit Wachs verschlossen. Dicht an diesem „Wabenpaket“ baut die Hummel einen kleinen Honigtopf aus Wachs. Dieser wird mit Nektar gefüllt und dient als Vorrat. Der Honigtopf wird so an den Waben platziert, dass die Hummelkönigin beim Brüten mit dem Rüssel an den Nektar kommt. So braucht sie das Nest über längere Zeit nicht verlassen und das Brüten nicht zu unterbrechen.
Die Temperatur ist wichtig
Damit sich die Eier entwickeln können, benötigen sie eine Temperatur von 35 °C. Diese erreicht die Hummel durch das auskuppeln der Flügel und Betätigung der Flugmuskulatur. Die dabei erzeugte Wärme verbrennt viel Energie, daher der Honigtopf als Energiequelle. Wird es zu warm, kuppelt die Königin ihre Flügel wieder ein und ventiliert. So lässt sich die Temperatur gut regeln. Damit es der Hummel leichter fällt, habe ich in den Hummelkästen „Anzuchtdeckel“ eingelegt. Diese Deckel verkleinern den Innenraum des Nestes auf ein Minimum, damit die Königin weniger Luftvolumen auf Temperatur halten muss. Wenn die Außentemperaturen es wetterbedingt zulassen, wird der Anzuchtdeckel entfernt und die der Hummelstaat kann den gesamten Kasten mit seinem Nest ausbauen. Die Nesttemperatur sollte übrigens immer bei 30 bis 33 °C liegen. Aus diesem Grund wird der Hummelkasten nur geöffnet, wenn die Luft einigermaßen warm ist, damit das Nest nicht auskühlt.
Vom Ei zur Hummel
Die Entwicklung der Hummel nimmt einige Tage in Anspruch. Aus den Eiern schlüpfen nach ca. 3 bis 4 Tagen die Larven. Diese verpuppen sich dann nach ca. 7 bis 8 Tagen. Nach weiteren 9 bis 10 Tagen beißen sich dann die fertigen Arbeiterinnen aus den Waben. Meine Hummel müssen nun also die nächsten 20 Tage überstehen, bevor sie den Anfang ihres Staates geschafft haben und Unterstützung bei der Futtersuche und Brutpflege erhalten.
Geschlossene Brutzellen mit angebauten Honigtöpfen. 
Eine Larve der Baumhummel. 
Dieser Honig wird in den Töpfen gelagert, um anfangs die Königin beim Brüten zu versorgen und später die Hummeln.